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Belinda Bencic und die schwierige Wimbledon-Premiere

Andy

Heute greift Belinda Bencic (WTA 37) in Wimbledon ins Turnier ein. Die Ostschweizerin ist der grösste Schweizer Trumpf beim dritten Grand Slam-Turnier des Jahres. Aber es bestehen auch Unsicherheitsfaktoren.

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Belinda Bencic startet am Dienstag in ihr erstes Wimledon-Abenteuer als Mutter. © KEYSTONE / Peter Klaunzer

Mit acht Erfolgen ist Roger Federer nach wie vor der Rekordsieger von Wimbledon. Zum letzten Mal liess sich der Maestro vor acht Jahren in seinem Wohnzimmer als Champion feiern. Bei den Frauen konnte einzig Martina Hingis auf dem Heiligen Rasen die Trophäe in die Höhe stemmen – im Jahr 1997, also vor einer gefühlten Ewigkeit.

Aktuell spricht nichts dafür, dass dieses Warten bald ein Ende hat. Leandro Riedi überstand bei den Männern zwar die Qualifikation, war als einziger Schweizer in der Main Draw dabei, scheiterte aber in Runde 1. Für Viktorija Golubic (WTA 82) war das Frauenturnier schon nach dem ersten Auftritt und der Niederlage gegen die Amerikanerin Li vorbei. Erst heute starten die beiden letzten Eisgenossinnen ins Turnier: Jil Teichmann (WTA 93), die auf Lucia Bronzetti trifft (WTA 63) – es ist das zweite Duell gegen die Italienerin, die bei der Premiere 2023 in China in zwei Sätzen gewonnen hatte. Und am Abend trifft Belinda Bencic auf Alycia Parks (WTA 60); der Direktvergleich in diesem Duell steht bei 1:1.

«Das ist etwas Grosses. Es ist das Turnier der Turniere.»

Belinda Bencic ist die grösste Schweizer Hoffnung in Wimbledon. Immerhin dreimal stand sie in London schon in den Achtelfinals – 2015, 2018 und 2023. Und nachdem sie an den Australian Open ihre Grand Slam-Feuertaufe als Mutter mit dem Achtelfinaleinzug erfolgreich absolviert hatte, wäre ein ähnliches Resultat nun ein Erfolg. Dies auch aufgrund der schwierigen Voraussetzungen. Die French Open musste sie aufgrund einer Armverletzung auslassen, ihr Tour-Comeback in Bad Homburg verlief alles andere als wunschgemäss, gegen Ekaterina Alexandrova (WTA 17) war sie chancenlos, gewann nur drei Games. Dies sorgt natürlich betreffend Form für ein paar Fragezeichen, und so sagte die 28-jährige Ostschweizerin in diesen Tagen in England: «Ich bin froh, wenigstens eine Partie gespielt zu haben.» Es sei speziell, nach Wimbledon zurückzukehren. Beim ersten Mal hier habe sie Hühnerhaut gehabt, jetzt kenne sie es mittlerweile. Aber es sei immer noch mega speziell. «Wenn man diese Rasenplätze sieht und die Historie spürt, hat man das Gefühl: Das ist etwas Grosses. Es ist das Turnier der Turniere.»

Das Renommee des Turniers sorgt natürlich für einen gewissen Druck. Gleichzeitig kann Belinda Bencic heute als Mutter befreiter aufspielen, die Werte haben sich etwas verschoben, was auch ihre Antwort kürzlich auf die Frage, ob sie im Tennis gelassener geworden sei, unterstrich: «Ich denke schon. Aber ich bin nach wie vor emotional. Was zeigt, wie sehr mir das Tennis am Herzen liegt. Ich bin immer noch sehr ehrgeizig. Aber es ist definitiv anders als vorher. Wenn ich einen Match verliere, fühlt sich das weniger schlimm an.»

Aus Schweizer Sicht ist zu hoffen, dass sie heute gegen Alycia Parks keine Niederlage wegstecken muss, sondern dass der Sprung in Runde 2 gelingt, wo die Polin Magda Linette (WTA 29), gegen die sie bei ihrer letzten Wimbledon-Teilnahme 2023 in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:1 gewann, oder die französische Qualifikantin Elsa Jacquemot (WTA 113) – es wäre das erste Aufeinandertreffen – warten würde. Doch zunächst gilt es die Hürde Parks zu überwinden, was schwierig genug ist. «Ich spiele gegen eine unangenehme Spielerin, die ich nicht so gerne als Gegnerin habe», sagte Bencic gegenüber SRF. Die Amerikanerin verfüge über einen guten und schnellen Aufschlag und spiele nur ungern lange Ballwechsel. «Sie ist eine, die voll draufgeht und Winner-Fehler-Winner-Fehler macht.» Entsprechend wichtig ist es, möglichst viele Bälle ins Feld zu spielen, auf die Fehler der Gegnerin zu warten und von diesen profitieren zu können.

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