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Die Formkurven weisen in unterschiedliche Richtungen

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Seit dem Einzug in den Halbfinal der Champions League geht bei Inter Mailand fast alles schief. Ganz anders der Gegner der Italiener: Barcelona zieht immer irgendwie den Kopf aus der Schlinge.

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Lautaro Martinez und Inter Mailand blicken im Champions-League-Halbfinal einer schwierigen Aufgabe entgegen © Imago

Fast hätte sich die Geschichte wiederholt - nur umgekehrt. Nach dem Stromausfall in Spanien herrschte im Lager von Inter kurzzeitig Unklarheit, ob auch das Halbfinal-Hinspiel in Barcelona respektive die Flugreise betroffen sein könnte. Doch im Laufe des Montags kam die Entwarnung der Behörden, der Charterflug werde am Dienstag wie geplant durchgeführt werden können. Eine mühsame Anreise, wie sie der FC Barcelona 15 Jahre zuvor nach Mailand antreten musste, blieb den Italienern damit erspart.

Auch damals, im April 2010, standen sich Inter und Barça im Halbfinal der Champions League gegenüber. Kurz vor dem Hinspiel brach auf Island der Vulkan Eyjafjallajökull aus. Die Aschewolke hatte zur Folge, dass der Flugverkehr über Nord- und Mitteleuropa weitgehend zum Erliegen kam. Der Antrag auf Spielverlegung wurde von der UEFA abgelehnt, da es keine Termine für eine Neuansetzung gab. So blieb nur die Anreise per Zug oder Bus, wobei die erste Möglichkeit durch einen Streik in Frankreich unmöglich gemacht wurde. So sassen die Spieler von Barcelona für das Spiel im San Siro gut 15 Stunden im Bus, zwischendurch übernachteten sie in Cannes.

Inter gewann das Heimspiel 3:1 und zog danach in den Final gegen Bayern München ein, den die Italiener für sich entschieden. Es war der dritte und bis heute letzte Erfolg von Inter in diesem Wettbewerb. Ausserdem war Inter damals der erste italienische Verein, der das Triple gewann.

In dieser Saison sah es bis vor kurzem so aus, als wäre Inter auf gutem Weg, diesen historischen Triumph zu wiederholen. Doch drei Niederlagen innerhalb von acht Tagen sorgten dafür, dass Inter im Cup-Halbfinal ausschied und in der Meisterschaft aus drei Punkten Vorsprung auf Napoli drei Punkte Rückstand wurden. Ausgerechnet jetzt steht das so wichtige Auswärtsspiel in Barcelona auf dem Programm, in dem sich die Mailänder eine gute Ausgangslage für das Rückspiel verschaffen müssen. Sonst droht das Horrorszenario: die erste titellose Saison seit fünf Jahren.

Dies zu verhindern, ist auch Aufgabe von Goalie Yann Sommer. Der 36-jährige Schweizer zeigte auch in der ersten Saison nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft starke Leistungen. In den acht Spielen der Champions-League-Ligaphase musste er nur einmal hinter sich greifen. Aktuell läuft es für ihn wie für die gesamte Mannschaft nicht mehr ganz nach Wunsch. In den letzten sieben Spielen kassierte Sommer immer mindestens ein Gegentor, zuletzt ging er Mitte März mit einer weissen Weste vom Platz.

Die letzten Resultate, zweimal 0:1, einmal 0:3, zeigen aber, wo Inters Probleme liegen: Offensiv harzt es bei den Mailändern plötzlich. Trainer Simone Inzaghi kann diesbezüglich hoffen, dass der zuletzt verletzte Marcus Thuram fit für einen Einsatz im Olympiastadion von Barcelona wird. Der Franzose, der zuletzt wieder mit der Mannschaft trainierte, ist mit 17 Saisontoren nach Lautaro Martinez (21) zweitbester Torschütze bei Inter.

Während Inter seine Saisonziele in Gefahr sieht, ist der FC Barcelona voll auf Kurs. Am Samstag sicherte sich das Team von Trainer Hansi Flick mit einem 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen den Erzrivalen Real Madrid den Cupsieg. In der Meisterschaft hat Barça fünf Runden vor Schluss vier Punkte Vorsprung auf Real. Und auch in der Champions League sehen die Buchmacher die Katalanen als aussichtsreichsten Titelanwärter. Es wäre der sechste Sieg in der Königsklasse und der erste seit 2015.

Beeindruckend ist vor allem, wie Barça in den entscheidenden Momenten immer wieder einen Gang höher schalten kann. Dies zeigte die Mannschaft neben dem hart erkämpften Cuperfolg zuletzt auch in der Liga, als sie im Heimspiel gegen Celta Vigo einen 1:3-Rückstand aufholte. Den Siegtreffer erzielte Raphinha per Penalty in der 98. Minute: Das berühmte Momentum scheint derzeit definitiv bei der Blaugrana zu liegen. So verkraftet das Team auch den Ausfall des besten Saisontorschützen Robert Lewandowski.

Das derzeitige Hoch will Barcelona mit in das Halbfinal-Duell gegen Inter nehmen. Dabei vertraut Flick zwischen den Pfosten weiterhin auf Wojciech Szczesny, der den Vorzug vor dem nach einer Knieverletzung wiedergenesenen Marc-André ter Stegen erhält. Auch er soll dafür sorgen, dass nach der Halbfinalniederlage von 2010 eine neue Geschichte geschrieben wird.

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