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Die Frage nach dem "Und nun?" nach dem Fussball-Fest

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Nach dem Abschluss der Fussball-EM in der Schweiz beschäftigt sich die Deutschschweizer Presse vor allem mit der Begeisterung für Spiele und der Frage, wie lange diese anhalten wird.

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Das Schweizer Nationalteam hat viel Euphorie im Land ausgelöst © KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Die Fussball-EM habe den Blick darauf verändert, was Fussball sein könne, schrieb die "NZZ am Sonntag" schon vor dem Finalspiel. Die letzten Wochen hätten viele Frauen zum Weinen gebracht, schrieb die Zeitung. "Fussball war für viele von ihnen Männerfussball gewesen, Terrain, das ihnen nicht gehörte, eine Party, an die sie nicht eingeladen waren." Plötzlich Zugang zu haben, sei kraftvoll. "Und es hat Hoffnung gemacht in einer Zeit, in der sich viele Frauen gesellschaftlich zurückgeworfen fühlen", schrieb die Zeitung.

Exemplarisch für das positive Erleben von Fussball in den letzten Wochen stehe der Fanmarsch. "Die EM hat gezeigt, wie anders der Sport und seine Rituale interpretiert werden können: freudiger, friedlicher, gemeinschaftlicher. Man wünschte, es würde abfärben, wenn in diesen Tagen die Männer in die Super-League-Saison starten." Der Schweizerische Fussballverband habe mit dem Frauenfussball ein nächstes Level erreicht, schrieb die "NZZ am Sonntag" und fügte an: "Nun muss er auch nach der EM zeigen, wie ernst es ihm mit der Förderung ist."

Das Turnier sei ein Sportwettbewerb auf höchstem Niveau gewesen, schrieb Tamedia in einem am Montag veröffentlichten Leitartikel. "Die EM war ein voller Erfolg und hat den Horizont der Schweiz erweitert - sportlich, gesellschaftlich, politisch." Erstmals habe ein Fussballturnier für Frauen in der Schweiz eine ähnlich grosse Aufmerksamkeit wie eines der Männer erhalten.

Das Turnier sei eine Belohnung "für all die Frauen, die versuchen, im Fussball, im Sport und in der Gesellschaft etwas zu bewirken. Die Missstände benennen", kommentierte Tamedia im Artikel, der den Titel "Danke!" trägt. "Eine Karriere im Profisport fordert immer Opfer, im Fussball der Frauen braucht sie eine noch etwas dickere Haut. Und finanzielle Sicherheit gibt es nicht." Deshalb brauche es diese Wegbereiterinnen, schrieb Tamedia. "Würden sie nicht für ihre Bedingungen einstehen, wäre diese EM, die für viele ein Augenöffner war, vielleicht nie in die Schweiz gekommen."

"Jubel, Trubel, Euphorie. Die Frauen-EM hat uns in den vergangenen Wochen grosse Gefühle und tollen Sport beschert", schrieb "Blick" und stellte die Frage: "Und nun?" An friedliche Fussballfeste wie dieses könne man sich gerne gewöhnen, "an unterhaltsame Spiele und trotz aller Professionalisierung immer noch angenehm allürenfreie Protagonistinnen ebenfalls", schrieb die Zeitung.

Doch jetzt sei wieder der Alltag angesagt. "Die Reuteleres, Wältis, Schertenleibs und Pengs verabschieden sich wieder in ihre Klubs im Ausland - die heimische Liga ist für sie und ihre sportliche Entwicklung schon länger zu klein." Das ändert sich nach Meinung von "Blick" nicht allein. Die Bedingungen würden sich nur verbessern, wenn der Zuspruch grösser werde. "Die Women's Super League fängt Ende August wieder an. Und die Nati legt im Herbst ebenfalls wieder los. Dann zeigt sich ein erstes Mal, wie viel hängen geblieben ist vom schönen Fussballsommer 2025."

"Ist die Begeisterung wirklich nachhaltig?", fragte auch CH Media. Eine Antwort darauf, gebe es erst in den kommenden Monaten und Jahren. "Nur weil die Nati eine gute EM gespielt hat, werden die Fussballplätze nicht wie von Zauberhand von Tausenden Zuschauenden bevölkert sein, wenn die Frauen des FC St. Gallen auf jene aus Basel treffen", so das Medienhaus.

Nun sei eines nötig: Dranbleiben. "Nicht nur bei der Nati, sondern auch in der heimischen Super League." Um die Euphorie am Leben zu erhalten, nahm CH Media das Publikum in die Verantwortung: "Unterstützt die Fussballerinnen der Schweiz". Und dies "nicht als Akt der Gleichstellung, sondern weil sie gezeigt haben, dass sie Fussball und nicht Frauenfussball spielen."

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