Djokovic unter den Augen von Federer mit Mühe
Novak Djokovic muss kämpfen, erreicht aber unter den Augen von Roger Federer zum 16. Mal den Wimbledon-Viertelfinal. Das sind die Fakten des 8. Turniertages.
ANFANG SCHLECHT, ENDE GUT: Novak Djokovic erlebt zum Auftakt seines Achtelfinals gegen den Australier Alex de Minaur einen wahren Albtraum. Erstmals in seiner langen Karriere verliert er einen ersten Satz in Wimbledon 1:6. Nach dem Gewinn der Sätze zwei und drei lag der 38-jährige Serbe auch im vierten Satz noch einmal 1:4 im Hintertreffen und vermied nur knapp ein 1:5. Nach dreieinviertel Stunde kämpfte er sich aber in die Viertelfinals und darf weiter auf einen achten Wimbledontitel hoffen - mit dem er mit dem Rekordsieger Roger Federer gleichziehen würde.
HOMMAGE AN FEDERER. Dieser Federer war am Montag mit seiner Ehefrau Mirka Ehrengast auf der königlichen Tribüne. "Manchmal hätte ich mir gewünscht, ich hätte das Serve and Volley von dem Gentleman, der dort oben steht", sagte Djokovic nach der Partie an Federer gerichtet. "Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass er zuschaut und ich gewinne. Er ist ein grossartiger Champion. Ich habe ihn sehr verehrt, es ist sehr schön, dass er hier zurück ist." Djokovic steht nun bei 101 Siegen in Wimbledon, fünf weniger als Federer. In diesem Jahr kann er ihn in dieser Statistik also nicht mehr einholen.
DER NÄCHSTE ITALIENER. Das italienische Tennis befindet sich im Hoch. Mit Flavio Cobolli (ATP 24) spielt sich in Wimbledon ein weiterer Azzurro ins Rampenlicht. Der 24-jährige Toskaner stoppte den Lauf des Altmeisters Marin Cilic und fordert nun als nächster Novak Djokovic heraus. Cobolli gewann vor fünf Jahren an der Seite des Berners Dominic Stricker das Junioren-Doppel am French Open und steht nun erstmals im Viertelfinal eines Grand-Slam-Turniers.
DRAMA UM DIMITROV UND SINNER. Ein unglaubliches Drama spielte sich auf dem Centre Court um Grigor Dimitrov (ATP 21) ab. Der 34-jährige Bulgare führte gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner mit 2:0 Sätzen, ehe er bei 2:2 im dritten Durchgang zusammenbrach, sich an den Brustmuskel fasste und nach einer Behandlungspause aufgeben musste. Verrückt: Es ist das fünfte Grand-Slam-Turnier in Folge, bei dem Dimitrov während einer Partie aufgeben muss - im letzten Jahr war es ebenfalls im Achtelfinal gegen Daniil Medwedew. Ebenfalls Kurios: Sinner war im ersten Game ausgerutscht, zu Boden gegangen und schien ebenfalls angeschlagen, mit Schmerzen am Ellbogen. Nun steht der Italiener dennoch im Viertelfinal, wo er auf den als Nummer 10 gesetzten Amerikaner Ben Shelton trifft.