Xabi Alonso war bereits bei Bayer Leverkusen bekannt für Überraschungen - mit Akademie-Stürmer Gonzalo Garcia greift er bei Real Madrid erstmals in die königliche Trickkiste - mit Erfolg! Bleibt der 21-Jährige auch gegen den BVB der Mann der Stunde?
Es läuft die 54. Minute beim Klub-WM-Achtelfinale zwischen Real Madrid und Juventus als Gonzalo Garcia mustergültig von Liverpool-Neuzugang Trent Alexander-Arnold bedient wird und den Ball nur noch ins Juve-Gehäuse unterbringen muss. Tor, 1:0 für Real! Es war der einzige Treffer des Tages, Garcia avancierte folglich zum Matchwinner und schoss die Königlichen in das Viertelfinale der Klub-WM.
"Das ist das, wofür Stürmer da sein sollen - zu treffen und sich im richtigen in die richtige Position zu bringen. Er hat das wieder grossartig gemacht", analysierte Alonso bei DAZN
Garcia spielt gross auf
Klar, der Treffer hatte sich während des Spielverlaus bereits angedeutet. Weniger angedeutet hatte sich die Rolle, die Garcia während des Turniers annehmen sollte. Es war sein bereits dritter Treffer im vierten Spiel, nur Ex-Real-Star und Benfica-Profi Angel Di Maria netzte häufiger (4). Bis dato ist Garcia an insgesamt 50 Prozent aller Treffer von Real bei der Klub-WM beteiligt.
Das Eigengewächs profitiert von der prekären Situation im Real-Sturm: Superstar Kylian Mbappe verpasste die Gruppenphase aufgrund eines Magen-Darm-Virusses komplett, war auch beim 1:0-Sieg gegen Juventus nur eine Joker-Option. Endrick fällt ohnehin aufgrund einer Muskelverletzung noch einige Wochen aus. Garcia nutzt die Gunst der Stunde!
Erinnerungen an Raul
Bemerkenswert: Der Angreifer hatte zuvor nur sechs Profispiele für die Königlichen absolviert, kam zumeist für die Reservemannschaft Real Madrid Castilla zum Einsatz (73 Spiele, 30 Tore, sieben Assists). "Ich wusste viel, weil ich Castilla viel verfolgt habe", sagte Alonso noch vor dem Achtelfinale gegen Juventus und zog einen besonderen Vergleich: "Für mich ist es nicht so überraschend, was er macht. Er erinnert mich in vielerlei Hinsicht an Raul."
Garcia hat Qualitäten im Gegenpressing, ist kopfballstark und beidfüssig - Attribute, die bereits die Real-Legende ausgezeichnet haben. Die Vergleiche schmeicheln dem Shootingstar: "Das sind sehr grosse Worte", sagte Garcia via Real Total. "Ich habe zwei Jahre mit ihm verbracht und er hat mir einiges gezeigt", bestätigte der Angreifer. Raul war bis Sommer 2025 als Castilla-Trainer aktiv, arbeitete folglich eng mit dem Real-Angreifer zusammen.
Garcia auch gegen den BVB von Beginn an?
Zugegeben: Ganz unbekannt war Garcia dennoch nicht. Bereits im Februar liess er die Königlichen jubeln, als er in der 93. Minute das Tor zum Weiterkommen beim 3:2-Sieg bei Leganes im Viertelfinale der Copa del Rey erzielte. Es war sein bis dato einziges Profitor - aber ein wichtiges. Weitere sollten bei der Klub-WM folgen.
Auch am Samstag möchte er wieder auf Torejagd gehen, wenn die Madrilenen Borussia Dortmund zur Neuauflage des CL-Finals von 2024 im Metlife Stadium herausfordern (ab 22 Uhr im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App. Ob Garcia nach der Rückkehr von Mbappe im Viertelfinale der Klub-WM startet, ist aber ebenso ungewiss wie seine sportliche Zukunft. Immer wieder war über eine Leihe spekuliert worden. "Es gibt noch keine Entscheidung", bekräftigte Alonso vor dem Juve-Spiel.
Klar ist aber allemal, dass sich Garcia (Vertrag bis 2027) mit diesen Leistungen für eine Weiterbeschäftigung empfohlen hat - und vielmehr als nur ein Mbappe-Backup sein kann...