Der Sky Sport F1-Experte geht von einem Abschied am Saisonende aus. Für Red Bull prognostiziert er eine düstere Zukunft.
Den WM-Kampf hatte Verstappen nach dem Debakel von Spielberg bei 61 Punkten Rückstand auf WM-Spitzenreiter Oscar Piastri selbst vorzeitig abgeschrieben. Eine Entscheidung über seine Zukunft muss der 27-Jährige noch treffen. Die Anzeichen verdichten sich aber, dass diese nicht bei Red Bull liegt. Die sportliche Entwicklung in den vergangenen Monaten sowie die sportlichen Aussichten nach den Reglement-Änderungen für 2026 sprechen für einen Neuanfang.
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Schumacher rechnet mit Verstappen-Wechsel
"Bei Red Bull ist es jetzt auch ganz oben angekommen, dass das Thema WM für Verstappen durch ist. Mir machen zwei Sachen Sorge: Einmal hat man das Gefühl bei Dr. Helmut Marko, dass er den Kampf um Verstappen aufgegeben hat. Er hat verstanden, dass Verstappen wahrscheinlich weggehen wird. Und dann das noch grössere Problem ist, wie das Team aufgestellt ist. Man hat jetzt einen Designer, der es nicht im Griff hat, das Auto zu bauen. Da ist die Frage: 'Wie kriegt er das nächstes Jahr hin?'", äusserte Schumacher im Sky Sport F1-Podcast Backstage Boxengasse Zweifel.
- Backstage Boxengasse - der Formel 1 Podcast von Sky Sport
Der Mercedes-Motor soll einen grossen Vorsprung auf alle Aggregate der Konkurrenz haben. Ohne Star-Designer Adrian Newey wird Red Bull dieses Defizit nicht mit aerodynamischen Komponenten aufholen können. "Red Bull wird wie viele andere erfolgreiche Teams in der Vergangenheit auch jetzt erst mal eine schwere Zeit haben. Aus meiner Sicht besteht im Team keine Harmonie. Da steht eine grosse Umstrukturierung an. Ich glaube, dass Christian Horner auch nicht der richtige Mann ist, um Red Bull in eine Zukunft zu führen", prophezeite Schumacher.
Muss Antonelli für Verstappen weichen?
Daher ist sich der 50-Jährige sicher, dass Verstappen sich am Ende für einen Mercedes-Wechsel entscheiden wird. "Ich bin nur gespannt, was dann mit George Russell passieren wird, den wird Toto Wolff ja nicht einfach fallen lassen. Er muss ja auch ein gutes Auto haben, er empfiehlt sich mit seinen Leistungen überall hin. Vielleicht trifft Wolff auch eine Entscheidung bei Kimi Antonelli, um noch den Druck herauszunehmen und setzt ihn für ein paar Jahre in ein anderes Team. Das kann auch gut passieren", so der Sky Sport F1-Experte.
Auch wenn Verstappen und Russell in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren auf der Strecke und vor allem abseits davon verbal aneinandergeraten sind, würde Schumacher am Briten, der in dieser Saison starke Leistungen zeigt, festhalten: "Ansonsten müsstest du ja dann Russell entlassen und dann würde er auch noch woanders fahren, gegen dich. Das ist auch nicht zu unterschätzen das Thema."
Falls dieses Szenario schlussendlich doch eintreten sollte, nennt Schumacher Aston Martin, Alpine und auch Red Bull als mögliche Ziele für Russell.