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Millionen von Dollars, viele Kritikpunkte und sechs Schweizer

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Am Samstag beginnt in den USA die Klub-WM im neuen Format mit 32 Mannschaften. Alles Wissenswerte zum Prestigeprojekt der FIFA.

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Lionel Messi eröffnet die Klub-WM mit Inter Miami © KEYSTONE/AP/Rebecca Blackwell

In der Nacht auf Sonntag Schweizer Zeit eröffnen Inter Miami mit Lionel Messi und die Ägypter von Al-Ahly die Klub-WM in Miami. Die Gruppenphase mit acht Gruppen wird am 25. Juni abgeschlossen. Die K.-o.-Runde vom Achtelfinal bis zum Final dauert vom 28. Juni bis zum 13. Juli.

Es wird in zwölf Stadien gespielt, wovon fünf auch an der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr im Einsatz stehen werden: Atlanta, East Rutherford (New Jersey), Miami, Philadelphia, Seattle. Weitere Gastgeberstädte sind Pasadena (Region Los Angeles), Charlotte (North Carolina), Orlando (mit zwei Stadien), Nashville, Cincinnati und Washington D.C.

Von den 32 Mannschaften kommen 12 aus Europa (Atlético Madrid, Bayern München, Benfica Lissabon, Borussia Dortmund, Chelsea, Inter Mailand, Juventus Turin, Manchester City, Real Madrid, Paris Saint-Germain, Porto, Salzburg), 6 aus Südamerika (Boca Juniors, Botafogo, Flamengo, Fluminense, Palmeiras, River Plate), je 4 aus Afrika (Al-Ahly, Espérance de Tunis, Mamelodi Sundowns, Wydad Casablanca), Asien (Al-Ain, Al-Hilal, Ulsan, Urawa) und Nord- und Mittelamerika (Los Angeles FC, Monterrey, Pachuca, Seattle), einer aus Ozeanien (Auckland City). Inter Miami erhielt eine Wildcard.

Jeder Kontinentalverband erhielt abhängig von der Leistungsdichte eine gewisse Anzahl Plätze. Nebst den letzten Siegern der jeweiligen Champions League (von 2021 bis 2024) wurden die Teilnehmer via einer kontinentalen Rangliste bestimmt, wobei gewisse Kriterien erfüllt sein mussten. So dürfen nicht mehr als zwei Vereine pro Land dabei sein. Die Ausnahme sind Brasilien, das die letzten vier Copa Libertadores (das südamerikanische Pendant zur Champions League) mit vier verschiedenen Vertretern gewann, und der Gastgeber USA, der dank der Wildcard an Miami und administrativen Problemen beim mexikanischen Klub Leon neben Seattle zwei weitere Klubs stellen darf.

Von der Länderregel profitierten in Europa unter anderem Salzburg und Benfica Lissabon, die den Vorzug erhielten gegenüber prominenten Abwesenden wie Liverpool, Barcelona, Milan oder Napoli.

Die Klubs sind mit ihren besten Spielern in den USA dabei. Neben den aus der europäischen Champions League bekannten Stars wie Kylian Mbappé oder Erling Haaland präsentierten sich auch einige "ausgewanderte" Routiniers wie Messi, Sergio Busquets, Luis Suarez, Jordi Alba (alle Inter Miami), Sergio Ramos (Monterrey), Edinson Cavani (Boca Juniors), Jorginho (Flamengo) oder Thiago Silva (Fluminense).

Aus Schweizer Sicht sind folgende Klubs von besonderem Interesse: Seattle mit dem Schweizer Goalie Stefan Frei, die Boca Juniors mit Aussenverteidiger Lucas Blondel, Inter Mailand mit dem Ex-Natigoalie Yann Sommer, Borussia Dortmund mit Sommers Nachfolger Gregor Kobel, Manchester City mit dem Abwehrchef Manuel Akanji und schliesslich Salzburg mit der für die U18 spielenden Sturmhoffnung Enrique Aguilar, der es ins 28 Spieler umfassende Aufgebot der Österreicher geschafft hat. Knapp verpasst haben Zeki Amdouni und Marcel Koller das Turnier. Der letzte Saison von Burnley an Benfica Lissabon ausgeliehene Genfer Stürmer kehrt nach England zurück. Der Zürcher Trainer wurde vor einigen Wochen bei Al-Ahly entlassen.

Alle Spiele werden in der Schweiz live und gratis auf dem Streamingportal DAZN gezeigt, das eine Milliarde Dollar für die Übertragungsrechte bezahlt hat. In einigen Ländern wurden sie weiterverkauft. Die FIFA hatte dem Vernehmen nach ursprünglich TV-Einnahmen in Höhe von rund vier Milliarden Dollar anvisiert.

Die durch sportliche und wirtschaftliche Kriterien festgesetzte Startgage variiert zwischen 3,5 Mio. Dollar (Auckland City) bis fast 40 Millionen Dollar für die besten europäischen Teams. Daneben bringen Punkte (1 Mio. Dollar) und Siege (2 Mio. Dollar) genauso Geld ein wie das Weiterkommen in der K.o.-Runde. Für den Sieger könnten bis zu 125 Mio. Dollar herausspringen.

Die Kritikpunkte am massiv ausgebauten Wettbewerb sind zahlreich. Die erhöhte Belastung der ohnehin schon stark geforderten Spieler verärgert die Gewerkschaften. Die von den Teilnehmern generierten Millionen-Einnahmen erschrecken die jeweilige nationale Konkurrenz, die von Wettbewerbsverfälschung spricht. Die hohen Ticketpreise und die bislang recht schlecht ausgelasteten Stadien sowie die Wildcard an Inter Miami lässt die Puristen den Kopf schütteln.

Für FIFA-Präsident Gianni Infantino sind die Kritiken an seiner Klub-WM schwer zu verstehen. Der Walliser spricht vom Beginn einer neuen Ära im Fussball. "Es ist ein bisschen wie 1930, als die erste Weltmeisterschaft stattgefunden hat. Heute spricht jeder von dieser neuen WM, deshalb ist es historisch." Man wolle mit diesem Turnier die ganze Welt einbinden. "Die Klubs weltweit sollen profitieren können."

Klub-WM in den USA (14. Juni bis 13. Juli). Die acht Gruppen. Gruppe A: Palmeiras (BRA), Porto (POR), Al-Ahly (EGY), Inter Miami (USA). - Gruppe B: Paris Saint-Germain (FRA), Atlético Madrid (ESP), Botafogo (BRA), Seattle (USA). - Gruppe C: Bayern München (GER), Auckland City (NZL), Boca Juniors (ARG), Benfica Lissabon (POR). - Gruppe D: Flamengo (BRA), Espérance de Tunis (TUN), Chelsea (ENG), Los Angeles FC (USA).

Gruppe E: River Plate (ARG), Urawa Red Diamonds (JPN), Monterrey (MEX), Inter Mailand (ITA). - Gruppe F: Fluminense (BRA), Borussia Dortmund (GER), Ulsan (KOR), Mamelodi Sundowns (RSA). - Gruppe G: Manchester City (ENG), Wydad Casablanca (MAR), Al-Ain (UAE), Juventus Turin (ITA). - Gruppe H: Real Madrid (ESP), Al-Hilal (KSA), Pachuca (MEX), Salzburg (AUT).

Spielorte: East Rutherford/New Jersey (u.a. Final und Halbfinals), Atlanta, Charlotte, Cincinnati, Nashville, Pasadena, Philadelphia, Seattle, Washington D.C.

Das Programm (Schweizer Zeit). Am Sonntag, 15. Juni, 2.00 Uhr In Miami): Eröffnungsspiel Inter Miami - Al Ahly. - Gruppenphase bis 25. Juni. - Achtelfinals 28. Juni bis 1. Juli. - Viertelfinals 4. und 5. Juli. - Halbfinals 8. und 9. Juli. - Final (in East Rutherford) am Sonntag, 13. Juli, 21.00 Uhr.

Die Schweizer Teilnehmer: Enrique Aguilar (Salzburg), Manuel Akanji (Manchester City), Lucas Blondel (Boca Juniors), Stefan Frei (Seattle), Gregor Kobel (Borussia Dortmund), Yann Sommer (Inter Mailand).

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