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Mit dieser Aktion zeigt Sane, was ihm der FC Bayern bedeutet

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Bei Gala kann er ein spannendes Projekt in einer entscheidenden Rolle mitprägen, anders als in Saudi-Arabien noch Champions League spielen, deutlich besser als in München verdienen – und die Liebe der Fans bekommen, die ihm beim FCB über weite Strecken gefehlt hat. Ein Kommentar von Sky Sport Reporter Kerry Hau.

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Leroy Sane spielt trotz seines Wechsels zu Galatasaray noch die Klub-WM mit dem FC Bayern. © Imago

Bei Gala kann er ein spannendes Projekt in einer entscheidenden Rolle mitprägen, anders als in Saudi-Arabien noch Champions League spielen, deutlich besser als in München verdienen – und die Liebe der Fans bekommen, die ihm beim FCB über weite Strecken gefehlt hat. Ein Kommentar von Sky Sport Reporter Kerry Hau.

Von Bayern zu Galatasaray. Mit 29. Auf den ersten Blick wirkt die Entscheidung von Leroy Sane wie die eines satten Stars, der seine Karriere entspannt ausklingen lassen will - und dem es vorrangig ums Geld geht.

Dass Sanes Entscheidung zu einem grossen Teil wirtschaftlich motiviert ist, steht ausser Frage. Die zwölf Millionen Euro, die er in Istanbul in netto bekommen wird, hätte er in München in brutto erhalten.

Wäre es ihm aber ausschliesslich darum gegangen, hätte er den Schritt Richtung Saudi-Arabien gewählt. Dort gab es Interessenten, die ihm sogar noch einmal zehn Millionen Euro netto auf sein Gala-Gehalt gepackt hätten. Auch Galas Stadtrivale Fenerbahce bot ihm mehr.

Sane will mit Gala angreifen

Sane will, auch wenn der Abschied aus einer Top-5-Liga in die Süper Lig ein sportlicher Rückschritt ist, mit Gala angreifen. Er wird weiterhin am bedeutendsten europäischen Wettbewerb teilnehmen: der Champions League. Das war ihm bei seiner Entscheidung, die er sich keinesfalls leichtgemacht hat, sehr wichtig - auch mit Blick auf die WM 2026. In München war er einer von vielen Stars. In Istanbul wird er DER Star sein. Das kann neue Kräfte freisetzen. Und ist eine grössere Herausforderung als viele glauben.

Das fussballerische Niveau der Süper Lig reicht keineswegs an das in der Bundesliga heran. Aber der Bezug zum Fussball ist für die Menschen in der Türkei viel grösser als in Deutschland. Die Gala-Fans lieben und leben ihren Verein. Das verpflichtet. Hätte sich Sane auf die faule Haut legen wollen, wäre er irgendwo in die Wüste gegangen.

Was oft bei Fussball-Künstlern wie Sane ausser Acht gelassen wird: Sie brauchen Zuneigung von den Fans, um ihr Selbstvertrauen und damit auch ihre Leistungen zu steigern.

Keine Liebesbeziehung zwischen Sane & Bayern-Fans

In München war es alles andere als eine Liebesbeziehung zwischen Sane und den Fans. Permanente Lustlos-Vorwürfe wegen seiner manchmal lasch daherkommenden Körpersprache, Pfiffe in der Allianz Arena und negative Kommentare auf seinen Social-Media-Kanälen gingen nicht spurlos an ihm vorbei. Zumal er sich 2024 über sechs Monate mit einer Schambeinverletzung herumquälte, um dem Team zu helfen, während nicht wenige Fans ihm den Einsatz für den Verein absprachen. Eine Fehleinschätzung.

Dass ihm der Verein und die Mannschaft sehr am Herzen liegen, zeigt sein Entschluss, sich für zwei Wochen noch einmal bei der Klub-WM für die Bayern aufzureiben. Trainer Vincent Kompany machte sich dafür stark, ihn bei der Gruppenphase und einem möglichen Achtelfinale dabei zu haben. Auch, weil er der Gruppe als Typ guttut. Kompany musste ihn aber keineswegs überreden. Sane sagte sofort zu. Das hätten - Vertrag hin oder her - nicht viele gemacht, allein aus Sorge vor einer Verletzung. Sane aber spielte und spielt gerne für die Bayern. Und wird das bis zum 30. Juni auch noch machen.

Neben Sane braucht auch Bayern frischen Wind

Der anschliessende Tapetenwechsel ist dennoch das Beste für ihn. Und auch für die Bayern. Zum einen war es trotz seiner mehr als ordentlichen Quote von 61 Toren und 55 Assists in 220 Spielen insgesamt nicht die erhoffte Erfolgsgeschichte.

Zum anderen ist eine Auffrischung auf der linken Aussenbahn längst überfällig. Und weil Serge Gnabry nicht gehen möchte und Kingsley Coman bisher nichts Konkretes vorliegen hat, ist Sanes ablösefreier Abgang - so wirtschaftlich bitter er ist und so sportlich herausfordernd er auch werden könnte - wohl das notwendige Übel. Erst recht, wenn dafür ein neuer Flügelspieler vom Format Nico Williams kommt.

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