Gravenberch erklärte, er sei mental aus der Bahn geraten, nachdem sein Traumtransfer zum FC Bayern München unter Trainer Julian Nagelsmann zu einem Albtraum wurde.
"Ich bin fast verrückt geworden. Ich hatte Glück, dass meine Eltern für mich nach München gezogen sind. Ich weiss nicht, was passiert wäre, wenn ich ganz allein dort gewesen wäre. Es war mental wirklich hart", sagte der 23-Jährige, der im Juli 2022 aus Amsterdam nach München gewechselt war, mehreren britischen Medien zufolge.
Unter Nagelsmann meistens nur Zuschauer
"Ich glaube, wenn wir nicht bei ihm gewesen wären, wäre er in eine Depression geraten", erklärte sein Vater, Ryan Gravenberch senior, gegenüber dem niederländischen Magazin Helden.
"Ich war glücklich, dass wir Meister geworden sind, aber mein Beitrag war gering. Ich weiss, dass wir als Meister dastanden, aber ich habe mich überhaupt nicht wie ein Meister gefühlt. Es war ein ganz anderes Gefühl als bei allen anderen Malen, als ich Trophäen gewonnen habe", meinte Gravenberch.
"Unter Nagelsmann habe ich drei Spiele hintereinander 90 Minuten lang zugesehen, wie meine Mannschaft gespielt hat. Da bin ich langsam verrückt geworden. Im Winter hatte ich dann endgültig genug davon. In den letzten beiden Monaten der Saison unter (Thomas) Tuchel habe ich mehr Spielzeit bekommen als in der gesamten Zeit davor."
Nach der Saison 2022/23 wurde wechselte er trotz eines ursprünglich bis 2027 laufenden Vertrags für rund 40 Millionen Euro dem Liverpool an.
Sein Vater sagte dazu rückblickend: "Das ganze Abenteuer beim FC Bayern München verlief nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Er hat wirklich hart gearbeitet, aber er bekam nie die Chance, sich zu beweisen.
Mit Liverpool wurde der Mittelfeldmann in der vergangenen Saison Meister in der englischen Premier League, im Team von Trainer Arne Slot kam er in 37 Ligaspielen zum Einsatz und bereitete vier Tore vor.
Vor seinem Wechsel nach München hatte Gravenberch mit Ajax dreimal die Meisterschaft in den Niederlanden gewonnen. "Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mich bei Bayern gefühlt habe, aber ich weiss, dass ich es geschafft habe, mich aus diesem Tief herauszuarbeiten. Und darauf bin ich stolz", sagte er.
