Schweizerinnen feiern wichtigen Sieg gegen Island
Die Schweiz feiert im zweiten EM-Gruppenspiel in Bern einen wichtigen 2:0-Erfolg gegen Island. Géraldine Reuteler und Alayah Pilgrim sorgen in der Schlussviertelstunde für die Tore.
Ausgerechnet Reuteler, dachten sich wohl viele der knapp 30'000 Zuschauer im Wankdorf. Die Nidwaldnerin war am vergangenen Mittwoch bei der 1:2-Auftaktniederlage gegen Norwegen so was wie die tragische Heldin gewesen. Einmal war sie an der Torumrandung gescheitert, dann kurz vor Schluss an der norwegischen Torhüterin.
Nun blieb sie in der 76. Minute alleine vor dem Tor cool und schob zum umjubelten Führungstreffer für die Schweiz ein. Im 79. Einsatz für die Nati war es ihr 15. Treffer. Vorausgegangen wer diesem eine Balleroberung von Captain Lia Wälti und ein schönes Zuspiel von Sydney Schertenleib, die neu in die Startformation gerückt war.
In der Nachspielzeit war es schliesslich die eingewechselte Alayah Pilgrim, die mit einem satten Schuss von ausserhalb des Strafraums für den Endstand besorgt war. Nur kurz zuvor war die Spielerin der AS Roma noch an der isländischen Torhüterin gescheitert.
Alles in allem war es ein verdienter Sieg für die Schweizerinnen, die in der Schlussphase nochmals zulegen konnten. Bis zum Führungstreffer deutete jedoch vieles auf ein Unentschieden hin. Die Schweizerinnen hatten mehr Ballbesitz, die Isländerinnen jedoch die gefährlicheren Szenen. Gleich zweimal scheiterte das Team von Thorsteinn Halldorsson an der Torumrandung. Das erste Mal nach 45 Sekunden und einem der gefürchteten weiten Einwürfe von Sveindis Jonsdottir. Das zweite Mal kurz nach der Halbzeit und einem Freistoss von Karolina Vilhjalmsdottir. Auf der anderen Seite verzeichnete auch die Schweiz Alu-Pech. Die eingewechselte Leila Wandeler scheiterte zehn Minuten vor dem Ende ebenfalls am Querbalken.
Bereits in der ersten Halbzeit ertönte die Torhymne zweimal. Das erste Mal in der 29. Minute, als Svenja Fölmli nach einem Corner zu einem Kopfball aus 15 Metern ansetzte, Captain Glodis Viggosdottir den Ball unhaltbar ablenkte und dieser im Netz zappelte. Da die Schweizerin zuvor jedoch eine Gegenspielerin geblockt hatte, nahm Schiedsrichterin Marta Huerta de Aza aus Spanien den Treffer nach Konsultation der Videobilder wieder zurück.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ertönte zum zweiten Mal die Torhymne, ohne dass sich am Spielstand etwas änderte. Der Dropkick von Iman Beney aus rund 30 Metern ging ganz knapp rechts am Tor vorbei, liess aber das Netz erzittern, was die Verantwortlichen der Stadionregie kurzzeitig verwirrte. Erst in der zweiten Halbzeit durften die Schweizer Fans jubeln, dafür umso ausgelassener.
Während die Isländerinnen nach der zweiten Niederlage vorzeitig ausgeschieden sind, reicht der Schweiz im abschliessenden Gruppenspiel gegen Finnland bereits ein Unentschieden zum erstmaligen Einzug in die Viertelfinals einer EM.