Servettes gute Ausgangslage
Die Ausgangslage erinnert an die vor zwei Jahren. Auch damals startete Servette in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation und stand mit Genk einem nicht übermächtigen, aber starken Gegner gegenüber. Die Genfer gingen mit einem Unentschieden ins Auswärtsspiel und qualifizierten sich trotz einer Roten Karte in der 3. Minute im Penaltyschiessen für die nächste Runde.
Ganz so dramatisch möchte es das Team von Trainer Thomas Häberli in diesem Jahr nicht mehr machen. Nach dem Auswärtssieg in Pilsen reicht den Grenat daheim ein Unentschieden, um nach 90 Minuten jubeln zu können. Einfach dürfte die Aufgabe trotzdem nicht werden. Denn die vom 73-jährigen Miroslav Koubek trainierten Pilsener hatten im Hinspiel die klar bessere Figur gemacht, im Abschluss aber mehrfach gesündigt.
Die Partie vom Mittwoch wird in Genf bereits zum "Spiel des Jahres" (Tribune de Genève) hochstilisiert. Denn bei einem Weiterkommen stünde fest, dass Servette im Herbst europäisch spielt - mindestens in der Europa League. Das würde dem Klub frühzeitig finanzielle Sicherheit geben und dem Sportchef zusätzliche Optionen auf dem Transfermarkt eröffnen.
Bei einer Niederlage würde Servette in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League weiterspielen, vermutlich gegen Utrecht, das das Hinspiel gegen Sheriff Tiraspol 3:1 gewann. Sollte auch dieses Duell verloren gehen, ginge es im Playoff der Conference League um alles oder nichts. So weit will man es in Genf aber nicht kommen lassen. Deshalb hat die Partie gegen Pilsen einen so hohen Stellenwert.
Gewinnt Servette, kommt es in der nächsten Runde der Champions-League-Qualifikation zum Aufeinandertreffen mit Panathinaikos Athen oder, und dann wäre das Déjà-vu der Qualifikation 2023 komplett, den Glasgow Rangers. Die Schotten behielten damals knapp die Oberhand.