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Shaqiri-Superstar: Eine Super-League-Geschichte mit zwei Seiten

Patrick

29 Spiele, 14 Tore, 17 Assists: Xherdan Shaqiri dominiert die Super League wie kein anderer Spieler in dieser Saison. Aber weshalb? Schliesslich hat der 33-Jährige seinen fussballerischen Zenit bereits überschritten. Es könnte auch an der (mangelnden) Qualität der Super League liegen.

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Und schon wieder jubelt Xherdan Shaqiri. Weil es der SL-Konkurrenz an der notwendigen Klasse mangelt? © Keystone / Michael Buholzer

Eine wunderbare Geschichte

Ungefähr so hatte sich David Degen die Realität im Frühling 2025 wohl ausgemalt, als er sich vergangenen Sommer mit einer Verpflichtung von Xherdan Shaqiri beschäftigte. Die Rückkehr des verlorenen Sohnes in die Heimat - eine unschlagbare Erfolgsgeschichte, gespickt mit Spektakel, Toren und dem 21. Meistertitel in der ruhmreichen Geschichte des FC Basel. Und siehe da, der wohl genialste Fussballer, den die Schweiz je hatte, hat geliefert. Fünf Spieltage vor dem Saisonende stehen die Bebbi auf Platz 1 und bei 72 Saisontoren, fast die Hälfte davon mit einer direkten Beteiligung Shaqiris zu Stande gekommen. Ein Impakt, den man so nicht unbedingt erwarten konnte, und der die Meisterschaft entscheiden wird.

 

Der beste Shaq aller Zeiten?

In reinen Zahlen gesprochen absolviert Xherdan Shaqiri nämlich gerade mit grossem Abstand die beste Saison seiner Karriere. 29 Mal hätte der 125-fache Internationale seit seiner Verpflichtung im August in der Super League auf dem Platz stehen können, 29 Mal tat er das auch. Zuletzt absolvierte der Kraftwürfel in der Saison 2017/2018 für Stoke City in der Premier League mehr Spiele (36), in denen er zudem 15 Skorerpunkte (8T/7A) lieferte. Aber 29 Spiele mit mehr als einem Skorerpunkt pro Partie? Gab es noch nie, nicht einmal im Jahr seines grossen Durchbruchs, als er in der Spielzeit 2011/2012 als 20-jähriger Jungspund in 31 Meisterschaftsspielen 18 Mal skore (9T/9A) und zum Saisonende zum FC Bayern München wechselte. Mit Sicherheit war Shaqiri damals und in den Jahren darauf ein fitterer, schnellerer und agilerer Fussballspieler als heute mit 33 Jahren. Und trotzdem performt Shaqiri gerade mit einer Frequenz und Beständigkeit, wie noch nie in seiner Karriere. Wie ist das möglich?

 

Der Teufel liegt im Detail

Natürlich, es gibt sie, die sogenannten weichen Faktoren, welche Shaqiris Höhenflug begünstigen. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass er nach 12 Jahren im Ausland endlich wieder die Rolle inne hat, in der sich in und rund um seinen Klub alles um ihn dreht. Wo andere sich vor zu viel Verantwortung drücken, fühlt sich Shaq pudelwohl in einem Umfeld, in dem scheinbar alles von ihm abhängt. Kommt hinzu, dass es in diesem Jahr keine zusätzliche Belastung durch Spiele auf internationaler Bühne gibt, sprich Shaqiri mehr Zeit zur Verfügung steht, um sich körperlich und mental zu erholen. Dass alles fördert Shaqiris tolle Form, erklärt aber nicht, warum diese plötzlich zu fast doppelt so hoher Produktivität führt. Dafür ist meiner Meinung nach ein weiterer Faktor ausschlaggebend, und zwar der, der (zu) schwachen Konkurrenz. Was sich Shaqiri in den hiesigen Stadien aktuell in den Weg stellt, wird in den allerseltensten Fällen auch nur im Ansatz jenes Niveau erreichen, auf dem sich der Zauberfuss währen eines grossen Teils seiner Karriere bewegte. Schliesslich ist es kein Zufall, dass der Super League in den letzten Jahre kaum noch herausragende Auslandstransfers entsprangen und selbst grosse Zugpferde (Rieder, Bedia, Fassnacht, etc.) ausserhalb unserer Liga rasch an ihre Grenzen stiessen. Hierzulande geht nunmal alles etwas langsamer, weniger intensiv und vor allem fehleranfälliger vonstatten, was einem Spieler vom Format eines Shaqiri in der Summe die Möglichkeit bietet, um seine nach wie vor unbestrittene individuelle Klasse einzubringen. Und das öfter und länger als jemals zuvor - trotz seiner bereits 33 Jahre.

 

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