Simon Ehammer verbessert Schweizer Rekord im Zehnkampf
Simon Ehammer verbessert beim Mehrkampf-Meeting in Götzis seinen eigenen Schweizer Rekord. Der Appenzeller schafft es als erster Schweizer mit 8575 Punkten und als Dritter auf das Podest.
Ehammer gelang die Verbesserung seiner fast drei Jahre alten Bestmarke (8468 Punkte) mit einem starken Wettkampf im Zehnkampf-Mekka in Vorarlberg. In fast allen Disziplinen schnitt er besser ab als bei seinem Schweizer Rekord in München 2022. Einzig das Kugelstossen misslang ihm, im Diskuswerfen hielt er den Schaden in Grenzen.
In seiner Paradedisziplin Weitsprung und über die 110 m Hürden war Ehammer der Beste im Feld. Mit 8,34 m egalisierte er im Weitsprung die Saisonweltbestleistung, den Hürdensprint schaffte er in 13,57 Sekunden und war damit unter anderem schneller als der achtfache Götzis-Sieger und Hürdenspezialist unter den Zehnkämpfern, der Kanadier Damian Warner. Im Stabhochsprung belegte der Schweizer mit 5,10 m den 2. Platz.
Als Sieger der 50. Austragung des Meetings liess sich der Norweger Sander Skotheim feiern, der mit 8909 Punkten in die Top 7 der ewigen Bestenliste einzog. Zweiter wurde der Amerikaner Kyle Garland (8626 Punkte).
Im Siebenkampf verpasste Annik Kälin den möglichen Schweizer Rekord. In den letzten zwei Disziplinen konnte sie angeschlagen den Rekordkurs nicht mehr halten. Im Speerwurf liessen Leistenbeschwerden nur einen Versuch der besten Schweizer Siebenkämpferin zu. Mit 39,88 m blieb sie in dieser Disziplin weit hinter ihrer Leistung beim Schweizer Rekord im letzten Sommer auf dem Weg zum 4. Platz an den Olympischen Spielen in Paris. Die Möglichkeit auf die neue Bestmarke war dahin.
Das Aussetzen im Speerwurf erwies sich später als Vorsichtsmassnahme. Beim abschliessenden 800-m-Lauf war die 25-Jährige wieder am Start und beendete den Wettkampf mit 6395 Punkten auf dem 5. Platz. In Paris hatte sie 6639 Punkte erreicht.
Aus den zwei Tagen in Vorarlberg kann Kälin dreieinhalb Monate vor den Weltmeisterschaften in Tokio viel Positives mitnehmen. Nach den ersten fünf Disziplinen lag sie klar auf Rekordkurs. Über 200 m gelang ihr eine neue persönliche Bestleistung (23,42) und auch über 100 m Hürden (13,05) sowie im Hoch- (1,77) und Weitsprung (6,77) trat sie sehr überzeugend auf. Sandra Röthlin, die zweite Schweizerin im 25 Athletinnen umfassenden Teilnehmerfeld, belegte mit persönlicher Bestleistung (6106 Punkte) den 13. Platz.
Der Sieg ging an die überragende Amerikanerin Anna Hall. Diese knackte mit einer Siebenkampf-Bestzeit über 800 m (2:01,23) die 7000-Punkte-Marke - als erst fünfte Athletin in der Geschichte. Mehr als ihre 7032 Punkte schaffte nur Weltrekordhalterin Jackie Joyner-Kersee.