Sommer rettet für effizientes Inter das Unentschieden
In einem spektakulären Hinspiel trennen sich Barcelona und Inter Mailand in den Halbfinals der Champions League 3:3. Damit ist für das Rückspiel in einer Woche in Italien alles offen.
Kaum eine Mannschaft überzeugt in dieser Saison derart mit ihrem offensiven Spielstil wie der FC Barcelona, womit sich die Katalanen schon den spanischen Cup gesichert haben und auf bestem Weg sind, zum 28. Mal die spanische Meisterschaft zu gewinnen.
Insofern dürften sich am Mittwochabend doch einige der gut 40'000 Fans im Olympiastadion verwundert die Augen gerieben haben, als sie nach 21 Minuten auf die Resultatanzeige blickten. 2:0 lag Inter Mailand zu diesem Zeitpunkt in Front. Marcus Thuram erzielte das schnellste Tor in der Geschichte der Halbfinals in der Champions League, als der Franzose nach 30 Sekunden Barcelona mit einem Hackentrick in Führung schoss. Denzel Dumfries veredelte dann eine Kopfballvorlage nach einem Eckball mit einem Drehschuss.
Erst danach vermochte das Team von Hansi Flick sein enormes Offensivpotenzial auch in Zählbares umzumünzen. Nur drei Minuten später war aber Yann Sommer im Tor der Mailänder ein erstes Mal bezwungen, und zwar von einem Mann, über den vor der Partie plötzlich spekuliert worden war, dass er gar nicht einsatzfähig sein würde.
Lamine Yamal. Das spanische Supertalent umdribbelte mehrere Gegenspieler und liess Sommer mit seinem Schlenzer in die entfernte Torecke das Nachsehen. In der Folge hatte der frühere Schweizer Nationalgoalie alle Hände voll zu tun, parierte gegen Yamal, Ferran Torres und Dani Olmo aber stark – bis er sich von Torres vor der Pause eben doch noch bezwingen lassen musste.
Inter liess sich aber durch den Sturmlauf der Spanier nicht beirren – und bewies auch in der zweiten Halbzeit eine bemerkenswerte Effizienz. Bei einem seiner ersten Angriffe nach gut einer Stunde reüssierte wiederum Dumfries nach einem Eckball für die Nerazzurri, und wäre Henrich Mchitarjan eine Viertelstunde vor Schluss nicht haarscharf im Abseits gestanden, hätten Simone Inzaghis Effizienzkönige womöglich tatsächlich einen Sieg aus Barcelona entführt. Da aber Raphinha nur eine gute Minute nach dem 2:3 den Ball wuchtig Richtung Inter-Tor schoss und dieser via Latte und Rücken von Sommer ins Tor prallte, konnte sich Barcelona immerhin ein Unentschieden sichern – wobei Sommer gegen Yamal und Raphinha auch in der Schlussphase noch einmal zur Stelle sein musste.
Inter wird mit dem Unentschieden sicher zufriedener sein als die Spanier, da vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag im San Siro nun alles offen ist, und Sommer nach wie vor die Chance hat, erstmals in einen Final der Königsklasse einzuziehen.
FC Barcelona - Inter Mailand 3:3 (2:2)
SR Turpin. - Tore: 1. Thuram 0:1. 21. Dumfries 0:2. 24. Lamine Yamal 1:2. 38. Torres 2:2. 63. Dumfries 2:3. 65. Sommer (Eigentor) 3:3.
FC Barcelona: Szczesny; Koundé (42. García), Cubarsí (83. Christensen), Martínez, Martín (46. Araujo); de Jong, Pedri (83. Gavi); Lamine Yamal, Olmo (68. López), Raphinha; Torres.
Inter Mailand: Sommer; Bisseck, Acerbi, Bastoni; Dumfries (81. Darmian), Barella, Çalhanoglu (71. Frattesi), Mkhitaryan, Dimarco (56. Carlos Augusto); Thuram (81. Zielinski), Lautaro Martínez (46. Taremi).
Bemerkungen: Verwarnungen: 59. Çalhanoglu, 70. Cubarsí. Inter Mailand mit Sommer.