Eine Mitteilung der Heidenheimer auf der Vereinshomepage steht dabei im Mittelpunkt des Konflikts.
Rumms! Beim 1. FC Heidenheim herrscht nach der Verpflichtung von Keeper Diant Ramaj dicke Luft. Der Grund: Die Begründung des Transfers. Auf der Homepage des FCH erklärt Vorstandsboss Holger Sanwald: "Vor dem Hintergrund der Verletzung von Frank Feller und der Tatsache, dass Kevin Müller [uns] am ersten Trainingstag der Vorbereitung in einem gemeinsamen persönlichen Gespräch darüber in Kenntnis gesetzt hat, dass er sich, bei einem möglichen Angebot, mit einem Wechsel in die US-amerikanische MLS beschäftigen möchte, haben wir uns für Diant Ramaj als neue Nummer Eins entschieden. Um die notwendige Planungssicherheit für unsere Mannschaft und unseren Verein zu gewährleisten, haben wir diese sportliche Entscheidung so getroffen."
"Aktuell liegt kein Wechselwunsch vor"
Kevin Müller, der bereits seit zehn Jahren das Tor in Heidenheim hütet, will diese Erklärung so nicht auf sich sitzen lassen. Auf Instagram schreibt er: "Ich habe zu keinem Zeitpunkt gesagt, dass ich den Verein verlassen möchte - und aktuell liegt auch kein Wechselwunsch meinerseits vor. Ich habe erst Ende Januar meinen Vertrag verlängert. Ich habe mich zum FCH bekannt, als es alles andere als sicher war, dass wir kommende Saison immer noch in der Bundesliga spielen würden. Weil ich mich mit dem Klub identifiziere. […] Was ich allerdings auch immer gesagt habe: Ich bin ein riesiger USA-Fan. Und sollte eines Tages vielleicht mal ein interessantes Angebot aus der MLS kommen - dann würde ich mir das gerne anhören. Ob es dann am Ende auch zu einem Wechsel kommen würde - keine Ahnung. Wir sind als Familie mittlerweile schon sehr verwurzelt in Heidenheim."
Müller spricht zur Mannschaft
Auch innerhalb der Kabine sorgt das Thema für Gesprächsstoff. Nach Sky Sport Informationen hat Müller der Mannschaft am Montag (noch vor der offiziellen Verpflichtung von Diant Ramaj) selbst seine Degradierung mitgeteilt. In einer kurzen Ansprache ohne das Trainerteam erklärte der Keeper, der auch im Mannschaftsrat sitzt, dass die Entscheidung von Vereinsseite getroffen wurde, er aber weiter alles für die Mannschaft tun werde. Zudem machte Müller keinen Hehl daraus, dass er die Art und Weisse der Entscheidung nicht nachvollziehen könne und sich gerne einem Konkurrenzkampf gestellt hätte. Die Reaktion des Grossteils der Mannschaft: Ungläubigkeit.
Auch darum gab es nach Sky Sport Informationen am Dienstagmorgen ein klärendes Gespräch zwischen Mannschaft, Vereinsführung und Trainerteam, um das Thema aus der Welt zu räumen und mögliche Missverständnisse zu beseitigen.
Wie der Verein jetzt auf das Posting Müllers reagiert, ist noch nicht klar. Sicher ist aber: Die Beziehung zwischen Müller und dem 1. FC Heidenheim ist lange nicht mehr so harmonisch, wie sie noch vor 2 Monaten, nach dem erfolgreichen Klassenerhalt, war.