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Transfer-Stau! Wieso sich der BVB auf dem Markt so schwer tut

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Der BVB-Kader ist gross, die Gehaltsliste prall gefüllt. Mehrere Spieler stehen intern zur Disposition, doch bislang fehlt es an konkreten Angeboten.

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BVB-CEO Lars Ricken hat sich klar zu Sebastian Kehl bekannt. © Imago

Der BVB-Kader ist gross, die Gehaltsliste prall gefüllt. Mehrere Spieler stehen intern zur Disposition, doch bislang fehlt es an konkreten Angeboten.

Von Jesco von Eichmann und Patrick Berger

"Wir wollen die Mannschaft weiter verbessern, das ist unser Anspruch - auch nach einer ordentlichen Saison", hatte Sportdirektor Sebastian Kehl kürzlich angekündigt. Doch der Umbau stockt. Grund dafür sind vor allem die Spieler, die den Klub bislang nicht verlassen haben - obwohl ihre Zukunft in Dortmund offen scheint.

Ein Name, der intern immer wieder fällt: Marcel Sabitzer. Der Österreicher hatte sich bei der Klub-Weltmeisterschaft klar positioniert: "Ich bleibe!" Und das, obwohl er intern lange als Verkaufskandidat galt, wie in einer neuen Folge des BVB-Podcasts "Auffe Süd" erzählt wird.

  • zur neuesten Folge des Sky Sport Podcasts: "Auffe Süd"

Kovac will Sabitzer halten

"Für Sabitzer gab es immer mal Anfragen aus der Wüste, aus Saudi-Arabien, da will er aktuell aber nicht hin", sagt Reporter Patrick Berger, der auch gleich nachschiebt: "Die Bosse haben an einen Verkauf gedacht. Niko Kovac möchte ihn aber behalten und nicht abgeben, weil er Erfahrung und Routine hat. Sein Vertrag läuft zudem noch bis 2027."

Ähnlich ist die Lage bei Julian Brandt. Der Nationalspieler geniesst intern zwar Wertschätzung - trotz der wilden Auf-und-Ab-Saison. Zuletzt lobte ihn Sebastian Kehl öffentlichkeitswirksam noch als "einen der stabilsten Spieler der vergangenen Saison" - doch auch hier heisst es aus Klubkreisen: Kommt ein ernsthafter Interessent, der auch für Brandt spannend ist, wird man sich anhören, was möglich ist.

"Warum sollte Brandt aktuell gehen?"

Brandt selbst signalisierte bislang: "Ich will beim BVB bleiben." Im kommenden Sommer läuft sein Vertrag aus. Für ihn eine komfortable Situation. "Warum sollte Brandt aktuell gehen? Er spielt total gerne in Dortmund", sagt BVB-Experte Jesco von Eichmann.

Problematisch wird es vor allem bei Niklas Süle. Der Verteidiger hat einen hochdotierten Vertrag in Dortmund - zu teuer für viele andere Klubs. Ein Wechsel erscheint aktuell schwer vorstellbar.

Prall gefüllte Gehaltsliste

Ähnliches gilt auch für Sebastien Haller. Der Stürmer ist nach Abstechern in Leganés und Utrecht wieder zurück in Dortmund. Auch sein Gesamtpaket ist so teuer, dass es schwierig wird, für ihn vor Vertragsende im kommenden Jahr einen neuen Verein zu finden.

Zusammengerechnet kommen Sabitzer, Brandt, Süle, Haller sowie der nicht immer unumstrittene Kapitän Emre Can auf ein Jahresgehalt von über 50 Millionen Euro.

Auch Salih Özcan ist schon wieder da, teilweise sogar auf dem Platz. Auch er darf gehen und hat im Gegensatz zu den anderen auch einen Markt.

BVB-Bosse in der Klemme

Die BVB-Bosse stecken mal wieder in der Klemme. Neue Spieler können und sollen durch die Mehreinnahmen grundsätzlich verpflichtet werden, trotzdem muss der aktuelle Kader entschlackt werden.

Gio Reyna (Parma) und Cole Campbell sollen verkauft oder verliehen werden.

Was auch schnell vergessen wird: der BVB hat bereits investiert. Jobe Bellingham kam für über 30 Mio. Euro aus Sunderland, zudem wurden Yan Couto von Manchester City und Daniel Svensson von Nordsjælland verpflichtet - insgesamt gehen damit schon mal über 65 Millionen ab vom Transferkonto.

"Die rund 50 Mio. Euro, die der BVB durch die Klub-WM eingenommen hat, sind zum grossen Teil verplant", meint Berger. "Reisen, Prämien, Transfervorgriffe: Es ist schon ein Teil weg." Immerhin hat der BVB rund 65 Mio. Euro inklusive Boni für Jamie Gittens eingenommen, für den ein Nachfolger gesucht wird. "Ein Gittens-Ersatz ist die oberste Priorität beim BVB", sagt Transferexperte Berger, "zumal neben ihm auch Malen weg ist und Duranville ein paar Monate ausfällt."

Absage vom BVB-Wunschspieler

"Wir führen Gespräche, sondieren den Markt - aber wir müssen auch im Rahmen unserer Möglichkeiten handeln", führte Kehl zuletzt aus. "Transfers müssen sportlich Sinn ergeben, aber auch wirtschaftlich vernünftig bleiben."

Eine Absage gab es nach Sky Sport Infos aus London: Wunschspieler Ethan Nwaneri wird bei Arsenal bleiben. "Ihn hätte der BVB gerne verpflichtet und wäre sogar bereit gewesen, im Paket rund 30 Mio. Euro zu zahlen", sagt Berger über die Gespräche mit dem 18 Jahre alten Offensivspieler. "Die Dortmunder waren aber, wie bei Cherki, etwas zu zögerlich."

Die Spuren zu Mikey Moore (Tottenham) und James McAtee (Manchester City) sind zuletzt kälter geworden. "Der BVB hat andere Alternativen für die Offensive im Kopf, fängt aber nach dem Korb von Nwaneri fast bei Null an", so Berger. Neben einem offensiven Hybrid-Mittelfeldspieler, der auf dem Flügel und der Zehn spielen kann, wird auch nach einer "Holding Six" Ausschau gehalten.

Alles nicht so einfach für den BVB, der sich derzeit schwer tut auf dem Markt …

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