Für Sky Reporter Dirk grosse Schlarmann ist Schalke-Trainer Kees van Wonderen nicht zu beneiden. Ein Kommentar.
Irgendwo kann man sich schon veralbert vorkommen, wenn man den Worten von Kees van Wonderen so zuhört.
Wenn der Noch-Trainer von Schalke über seine Mannschaft und deren Leistungen spricht, wähnt man die Königsblauen ziemlich weit oben in der Tabelle, hat Schalke keinerlei interne Probleme, sind alle Saisonziele bravourös erreicht und jeder Fan ist stolz auf das Team. Lediglich Kleinigkeiten gilt es zu justieren.
Van Wonderen schwört auf die vielen Stärken seiner Mannschaft, zählt eine Vielzahl von überzeugenden Saisonspielen auf ... und eigentlich wundert sich jeder, der das hört und Schalke in dieser Saison gesehen hat. Diesen FC Schalke gibt es nämlich nicht!
Van Wonderen wurde von Schalke überrollt
Warum erzählt Kees van Wonderen also solch realitätsferne Dinge?
Für mich gibt es dafür nur zwei Gründe: Zum einen möchte der Trainer auf der Zielgeraden nicht noch unnötigen Ärger mit seiner Mannschaft. Er will den Job ohne grösseres Aufsehen über die Bühne bringen und ein versöhnliches Ende. Das passt zu Kees van Wonderen, der menschlich wirklich ein richtig feiner Kerl ist! Umso mehr tut es schon auch ein bisschen weh zu sehen, wie auch er von diesem Verein überrollt wurde.
Zum anderen wird genau auch der Verein van Wonderen diese völlig wirre "eigentlich-ist-doch-alles-super"-Marschroute mit an die Hand gegeben haben. Es wäre nicht das erste Mal, dass Schalke krampfhaft und zum Teil auch amateurhaft versucht, negative Ereignisse und Situationen zu umschiffen.
Für Kees van Wonderen ist dieser Kurs eine Nummer zu gross. Er wird durch dieses Theater immer unglaubwürdiger, kann aber wahrscheinlich selbst kaum etwas dazu. Denn eigentlich war intern einigen schon bei der Einstellung des Holländers im vergangenen Herbst klar, dass sich die Königsblauen in diesem Sommer wohl einen neuen, stärkeren Trainer holen werden.
Chance verpasst
Es wirft kein gutes Licht auf die sportlich Verantwortlichen, die diesen Trainer geholt, ihm eine unausgewogene Mannschaft zusammengestellt haben und ihn den ganzen Schlamassel jetzt fast alleine schultern lassen.
Für die letzten Spiele hätte Schalke einen Schnitt machen, Kees van Wonderen beurlauben, Jacob Fimpel wieder hochziehen müssen. Es hätte ein HALLO Richtung neue Saison geben können, mit ersten Veränderungen im Kader und auf dem Platz. Jetzt bleibt alles genau so (schlecht), wie bisher. Kees van Wonderen zieht seinen Streifen durch, will nicht anecken und bekommt dadurch nur noch mehr Schrammen ab.
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