Nun wurde der Ex-Coach vom SC Paderborn am Geissbockheim offiziell vorgestellt. Der Neue erinnert auf den ersten Blick an einen ehemaligen Übungsleiter beim Effzeh - ist allerdings doch anders als Steffen Baumgart. Ein Kommentar.
50 Minuten. So lange dauerte die Vorstellungspressekonferenz von Kölns neuem Trainer Lukas Kwasniok. Das klingt lang, doch es wurde in keiner Phase langweilig. Denn wie schon in Paderborn wusste der 44-Jährige mit Emotionen, Wortwitz und klaren Ideen zu überzeugen.
Grosse taktische Unterschiede zu Baumgart
Einige Experten und Fans sehen in Kwasniok einen ganz ähnlichen Trainer wie einer seiner berühmtesten Vorgänger: Steffen Baumgart. Wenn man jedoch genauer hinschaut und sich vor allem bei den Spielern umhört, merkt man schnell, dass das eigentlich weniger der Fall ist. Ja, beide Trainer haben einen emotionalen Stil das Spiel an der Seitenlinie zu coachen.
In Sachen Taktik unterscheiden sie sich jedoch völlig. Steffen Baumgart gilt eher als Motivator, der es liebt, hoch zu pressen, mit einem robusten Neuner in der Spitze den Bell festzumachen und über viele Flanken in die Box zum Torerfolg zu kommen.
Mehr Ballbesitz
Das kann Kwasniok auch, jedoch verfolgt er eher einen spielerischen Ansatz mit mehr Ballbesitz und ist vor allem bekannt dafür, im Spiel wie wenige andere Trainer hervorragend auf gegnerische Taktiken mit Umstellungen reagieren zu können. Es gibt Trainer in der zweiten Liga, die in den vergangenen Jahren immer wieder davon berichteten, wie ekelig es sei, gegen die Mannschaften von Kwasniok zu spielen. Er sei nicht nur Motivator an der Seitenlinie, sondern ein richtiger Fachmann.
Nun wird interessant sein, zu sehen, wie der gebürtige Pole das auch mit einem Traditionsverein, wie dem 1.FC Köln in der Bundesliga zeigen kann. Sollte Kwasniok, der sich als "stinknormalen Burschen" bezeichnet, sportlich mit dem Verein erfolgreich sein, steht einer weiteren Trainerära am Geissbockheim nichts im Weg. Menschlich - da muss sich niemand Sorgen machen - passen die Domstadt und ihr neuer Trainer nämlich jetzt schon sehr gut zueinander.