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Zwischen Big 5 und der Vergessenheit: Die Schweizer in der 2. Bundesliga

Patrick

Ab übermorgen Freitag rollt der Ball auch in deutschen Fussballstadien wieder. Mit dem Auftaktspiel zwischen Schalke 04 und Hertha BSC startet die 2. Bundesliga in die neue Saison. Mit dabei auch sechs Schweizer Imports und ein Cheftrainer mit unterschiedlichen Perspektiven.

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Geht neu für Fortuna Düsseldorf auf Torejagd: Ex-YB-Stürmer Cedric Itten © IMAGO / Sports Press Photo

Der Wunschspieler: Cedric Itten (Fortuna Düsseldorf)

Gut Ding will Weile haben. Wochenlang lag das neue Arbeitspapier des gebürtigen Baslers auf der Fortuna-Geschäftsstelle für Itten bereit, ehe der Transfer am Montag endlich über die Bühne ging. Der „absolute Wunschspieler“ von Sportvorstand Klaus Allofs wechselt für knapp 1,5 Mio. Euro Ablöse von der Aare an den Rhein und soll dort mithelfen, der Fortuna in der sechsten Zweitligaspielzeit in Folge den Weg in die 1. Bundesliga zu ebnen. Für Itten ist es der zweite Abstecher nach Deutschland, nach dem er in der Rückrunde 21/22 als Leihgabe der Glasgow Rangers mit der Spvgg Greuther Fürth Bundesligaluft schnupperte (13 Einsätze, 2 Tore). Kann der Mittelstürmer in Düsseldorf an seine besten (SL-)Jahre anküpfen (207 Spiele, 71 Tore, 32 Vorlagen), könnte der Wechsel Klub und Spieler zurück in die 1. Bundesliga führen.

 

Der Herausforderer: Adrian Gantenbein (Schalke 04)

Vor seiner zweiten Spielzeit in der 2. Bundesliga steht Adrian Gantenbein. Dabei spielt der ehemalige Winterthurer nicht für irgendeinen Klub, sondern für den Zweitligisten schlechthin: den FC Schalke 04, Gelsenkirchener Traditionsverein mit internationaler Ausstrahlung und auch zwei Jahre nach dem zweiten Bundesligaabstieg in zwei Jahren noch immer einer der bedeutendsten Klubs Deutschlands. Entsprechend hoch sind auch kurz nach der schlechtesten Spielzeit der Vereinshistorie die Erwartungen und der Konkurrenzkampf im Schalker Team, in dem sich der 24-Jährige auf der rechten Aussenbahn mit Eigengewächs Taylan Bulut duelliert. Zuletzt mit besseren Karten für Bulut, der dabei auch von zwei Verletzungen Gantenbeins zu Beginn der vergangenen Spielzeit profitierte. Dieses Mal möchte der gebürtige Winterthurer aus der zweiten Reihe angreifen und sich gemeinsam mit den Knappen wieder in Richtung Tabellenspitze orientieren. Das Wort «Aufstieg» nimmt auf Schalke aktuell zwar niemand in den Mund, ein Problem hätte man damit aber mit Sicherheit nicht.

 

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Steht vor seiner 7. Saison in der 2. Bundesliga: Innenverteidiger Jan Elvedi (1. FCK; IMAGO / RHR-Foto)

Der Newcomer: Aaron Keller (Spvgg Greuther Fürth)

Die Berner Young Boys und GC wollten ihn, bekommen hat ihn schliesslich die Spvgg Greuther Fürth. Die Rede ist von U21-Nationalspieler Aaron Keller, der nach dem Abstieg mit dem SSV Ulm vor seiner zweiten Saison in der 2. Bundesliga steht. In Ulm gehörte der linke Mittelfeldspieler zu den wenigen Siegern der vergangenen Spielzeit und konnte seine Zweitligatauglichkeit in 27 Einsätzen (vier Tore) unter Beweis stellen. Bei den Franken unter Trainer Thomas Kleine soll er nun mitthelfen, das Steuer nach einer missglückten Spielzeit (Rang 13) wieder herumzureissen. Zu Saisonbeginn wird sich Keller aber erst einmal in Geduld üben müssen. Der gebürtige Kilchberger dürfte mit einer Sprunggelenksverletzung noch bis Mitte August ausfallen.

 

Der Routinier: Jan Elvedi (1. FC Kaiserslautern)

Der Zwillingsbruder von Nati-Verteidiger Nico Elvedi nimmt bereits seine vierte Saison bei den Roten Teufeln in Angriff und steht vor seinem insgesamt siebten Jahr in Liga zwei. In der Pfalz lief es für den gebürtigen Zürcher zuletzt sehr gut, gehörte er in der Lauterer Innenverteidigung doch zu den unbestritten Stammspielern und durfte in der vergangenen Spielzeit sogar lange mit dem Aufstieg liebäugeln. Am Ende erreichten Elvedi und der 1. FCK Rang 7 und wollen in diesem Jahr abermals angreifen. Die Top 6 sind das Ziel, auch weil mit Torsten Lieberknecht ein ausgewiesener Aufstiegsspezialist (zwei Bundesligaaufstiege mit Braunschweig und Darmstadt) an der Seitenlinie steht. Für Elvedi selbst könnte die kommende Spielzeit eine neue Herausforderung mit sich bringen. Im abschliessenden Test zum 125. Geburtstag des Vereins gegen die AS Rom kam der 28-Jährige erst in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Sein letztjähriger Partner Max Bauer spielt zwar neu in Augsburg, mit Maxwell Gyamfi und mit Ji-soo Kim hat der Klub jedoch zwei neue Innenverteidiger verpflichtet.

 

Das Fragezeichen: Noah Loosli (VfL Bochum)

Seit zwei Jahren spielt der ehemalige GC- und Lausanne-Akteur Noah Loosli mittlerweile in Deutschland, grosse Stricke hat er dabei bislang jedoch noch nicht zerrissen. In seinen ersten 18 Monaten in Diensten des VfL Bochum kam der Innenverteidiger lediglich zu zehn Einsätzen, erst in der letzten Rückrunde in Fürth konnte er als Leihgabe zeigen, was zumindest auf dem Niveau der 2. Bundesliga in ihm steckt. Dort sind mittlerweile auch die Bochumer wieder angelangt, was bedeutet, dass auch Loosli noch einmal eine Chance im Ruhrpott bekommt. Wie gross diese unter Trainer Dieter Hecking jedoch tatsächlich ist, wird sich noch weisen müssen. Der 28-Jährige steht im letzten Vertragsjahr und spielte in zwei Monaten unter Hecking in Liga 1 keine Rolle.  

 

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Kritischer Blick, gute Resultate: Thomas Stamm geht mit Aufsteiger Dynamo Dreseden in die neue Saison (IMAGO / Jan Huebner)

Der Perspektivspieler: Noah Rupp (Karlsruher SC)

Noah Rupp steigt beim KSC in sein zweites Vertragsjahr und ist beim früheren Bundesligisten dennoch fast so etwas wie ein unbeschriebenes Blatt. Denn der 21-Jährige absolvierte in der vergangenen Spielzeit eine ganze Spielminute für die Nordbadener, ehe er zwecks Spielpraxis erst in die U23 (Verbandsliga) und im Anschluss an Stade Lausanne-Ouchy verliehen wurde. Nun also kehrt der zentrale Mittelfeldakteur zurück und dürfte es schwer haben, sich im Kader von Trainer Christian Eichner einen erweiterten Stammplatz ergattern zu können. Immerhin hat die sportliche Führung um den ehemaligen Schweizer Nationalspieler Mario Eggimann den Glauben an Rupp noch nicht verloren. Der ehemalige U20-Nationalspieler gilt in Karlsruhe noch immer als Spieler mit Perspektive.

 

Der Erfolgstrainer: Thomas Stamm

Die möglicherweise spannendste Schweizer Personalie in Liga zwei ist die von Trainer Thomas Stamm. Der 42-Jährige stieg im Mai mit Dynamo Dresden in die 2. Bundesliga auf und wird nun versuchen, den sächsischen Traditionsverein dort zu halten. Das dürfte – wie die Vergangenheit zeigt – kein einfaches Unterfangen sein, doch das galt nach zwei gescheiterten Anläufen auch bereits für den nun realisierten Aufstieg. Mit Stamm ist der Erfolg in die Kulturstadt an der Elbe zurückgekommen, was ihm hoch angerechnet wird. Auch weil es dem Sohn eines Schweizer Vaters und einer Deutschen Mutter parallel gelungen ist, junge Spieler in den Dynamo-Kader einzubauen und diese weiterzuentwickeln. Diese Fähigkeit könnte auch in der anstehenden Spielzeit äusserst gefragt sein: Der Aufsteiger startet mit dem auf dem Papier günstigsten Kader der Liga (Marktwert von 10,53 Mio. Euro) in die Mission Klassenerhalt.

 

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